Menzberg und Napf

23. Mai 2010
Heute geht es mit dem Auto in eine ähnliche Richtung wie gestern mit der Bahn. Wir fahren wieder von Basel in den Kanton Luzern, dieses Mal, um den Berg Napf zu erkunden. In Menzberg starten wir die zunächst gemütlich anmutende Wanderung. Auf festen Wegen geht es meist bergan, manchmal horizontal, nur selten bergab. Die Alpen sind schemenhaft im dunstigen Sonnenlicht zu sehen. Geologisch gesehen bewegen wir uns auf den Geröllmassen, die Flüsse vor 30 Millionen Jahren aus den sich erhebenden Alpen schwemmten. Was wir noch nicht ahnen, aber einige Stunden später erfahren oder besser ergehen müssen, sind die tief eingekerbten Täler des Napfberglandes. Diese entstanden, als selbst zu den Hochzeiten der Eiszeit das Gebiet eisfrei blieb und die Erosion ihr Werk fortsetzen konnte.





























Vorbei an einzelnen Bauernhöfen, an Rapsfeldern und bunten Wiesen und durch lichtarme Wälder gelangen wir auf den Napf. Der 1.408 Meter hohe Berg ist wohl DAS Ausflugsziel der Region. Die Wiese auf dem Gipfel ist voller Menschen, die hier die Maisonne genießen. Familien spielen und essen, Freunde unterhalten sich, andere liegen still in der Sonne. Das Bergrestaurant ist gut besucht. Vom Gipfel aus hat man einen 360-Grad-Blick in die Schweiz. In nördlicher Richtung ist der flache Teil der Mittelschweiz zu sehn, im Süden blinken schneebedeckte Berge in der Sonne.






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Auf einem nur wenig tiefer gelegenen Bauernhof lassen wir uns eine harte Wurst, Käse und Bier schmecken. Das Bier heißt Napfgold und war das Schweizer Bier des Jahres 2009.
Von dort aus entscheiden wir uns für eine andere, längere Rückroute. Zunächst geht es gemütlich auf den Höhen entlang, mitten durch gelbe Wiesen, vorbei an herrlichen solitären Bäumen. In der Ferne treten die Berge der Alpen immer klarer hervor.
Dann wissen wir, warum der Weg, der auf der Karte nicht länger als der Hinweg ausgesehen hatte, mehr als eineinhalb Mal so lange dauern soll. Der Weg führt uns immer tiefer in eines der eingekerbten Täler hinab. In Serpentinen windet sich der Wanderpfad über Wiesen, durch Wälder und Felder. Tiefer und tiefer. Unten angekommen bestätigt sich, was wir längst ahnten. Auf der anderen Seite müssen wir wieder hinauf. Hinauf und hinauf, Kurve um Kurve. Müde und leicht sonnenverbrannt erreichen wir das Auto in Menzberg. Zum Fotografieren reicht die Kraft nicht mehr, auch wenn so manches Motiv lockt.





























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Andreas
4. Oktober 2013 @ 10:20
Hallo Tobias Seidel,
vielen Dank für den Verweis auf meinen Blog in Ihrem Artikel Kurztripp: 1228 km Schweiz mit dem Motorrad.
Viele GrüßeAndreas Trunschke