Glacier Express: Einen Tag lang mit dem Zug durch die Schweiz
8. April 2012
Wir stehen zeitig auf und fahren von Basel nach Chur, die als älteste Stadt der Schweiz gilt. Selbstverständlich hat der Zug keine einzige Minute Verspätung, wie auch der Glacier Express, mit dem wir von hier aus weiterfahren wollen.
Zwischenstation in Chur
Chur empfängt uns mit einer kühlen Mischung aus Schnee, Regen und Wind. Wir können die Schönheit der Stadt nur ahnen. Wir laufen am Bischöflichen Schloss und an der Martinskirche vorbei. Besonders beeindruckt uns der neugestaltete Arcas mit seinen mittelalterlichen Baute und bemalten Häusern.
Wir wärmen uns bei einem Kaffee auf und gehen zurück zum Bahnhof, zum Glacier Express der Rhätischen Bahn.
Unterwegs mit dem Glacier Express
Der Zug macht einen großzügigen, ja edlen Eindruck auf uns. Die großen Fenster laden ein, die Landschaft zu genießen. Es geht auch gleich los mit der Talschaft der Surselva und der spektakulären Ruinaulta (oder Rheinschlucht), die vor ca. 10.000 Jahren durch den Flimser Bergsturz entstand. Bis zu 350 Meter ragen die hellen Kalksteinklippen über uns hinauf. Trotz des schlechten Wetters sind die Höhlen und imposanten Felsformationen entlang des Vorderrheins gut zu sehen.
Bald begegnet uns der erste Schnee. Erster Stopp ist in Disentis/Mustér. Wir haben Gelegenheit, mal kurz auszusteigen, denn hier wird die Lok gewechselt. Anders wäre der vor uns liegende Zahnradabschnitt nicht zu bewältigen. Von 1.130 Meter in Disentis/Mustér geht es hinauf auf 2.033 Meter am Oberalppass und gleich danach wieder hinunter nach Andermatt mit 1.447 Höhenmetern. Oben auf dem Pass wartet der Winter auf uns. Weiß in weiß präsentiert sich die Landschaft. Mit den einzelnen noch sichtbaren Bäumen, Gebäuden und Eisenbahnwaggons wirkt die Landschaft wie eine Zeichnung. Die Schneewehen sind meterhoch, und es schneit noch immer. Nach kurzem Halt fahren wir weiter. Bald blicken wir hinunter auf Andermatt.
Während sich der Schnee langsam in die Berge zurückzieht klart auch der Himmel auf. Zum ersten mal an diesem Tag sehen wir blauen Himmel. Irgendwann tauchen sogar Weinberge vor den Panoramafenstern des Glacier Express auf. Wir passieren Brig und den Verkehrsknotenpunkt Visp.
Zermatt und Matterhorn
Bald biegen wir ins Mattertal ein und erreichen Zermatt. Man muss erst ein Stück in den Ort hineinlaufen, ehe das berühmte Matterhorn in den Blick kommt. Es ist mit 4478 Metern Höhe nicht nur einer der höchsten Berge der Alpen, sondern zugleich einer der markantesten. Es sieht tatsächlich so beeindruckend aus wie auf den unzähligen Postkarten und Bildbänden. Es zieht allerdings auch unglaubliche Massen an Touristen an. Zerrmatt ist ganz auf Tourismus und Kommerz eingestellt – und gefällt uns überhaupt nicht. Wir wandern eine Weile durch den Ort, bestaunen die Matterhornspitze, essen etwas und müssen uns bald auch wieder auf den Rückweg machen.
Zurück nach Basel
Wir fahren auf der bereits bekannten Strecke bis Visp und nehmen dann eine kürzere Strecke zurück nach Basel. Die Rückfahrt ist weniger spektakulär, was nicht an den Bergen, sondern an den zahlreichen Tunneln und der bald hereinbrechenden Dunkelheit liegt. Müde und k.o., aber sehr zufrieden fallen wir in Basel in die Betten.
Dieser Tag mit der Bahn quer durch die Schweiz und insbesondere die Fahrt mit dem Glacier Express bleiben in Erinnerung. Man kann es wohl mit dieser ZDF-Reportage ein wenig nachempfinden:
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