Flug nach Keflavik
9. Juli 2009
Man weiß es, und trotzdem ist man fasziniert. Die Maschine von Iceland Express startet um 22.00 Uhr, in Berlin ist es schon ziemlich dunkel. Und dann, allmählich, wird der Himmel dämmerig, um sich nur wenige Minuten danach rötlich zu färben. Die Abendsonne taucht wieder auf und überzieht Wolken und Flugzeug mit einem rot flammenden Schein.
Durch die Kontrollen am Flughafen Berlin Schönefeld ist mein dicker Fotorucksack gut gekommen. Er bekommt vom Securitycheck sogar ein Lob, da er aufklappt seinen Inhalt übersichtlich präsentierte. Im Flugzeug jedoch will und will er nicht in die Gepäckaufbewahrung und nicht unter den Vordersitz passen. Schließlich bekommt er einen eigenen Sitzplatz, ordentlich angeschnallt versteht sich.
Zur Zeitverkürzung und Einstimmung schmökere ich in „Island. Ein Reisebegleiter von Arthúr Bollason“. Das Buch verbindet auf wunderbare Weise phantastische Landschaftsschilderungen mit den uralten Mythen, mit den Erzählungen der Saga und mit der modernen isländischen Literatur. Man bekommt ein erstes Gefühl für Land und Leute, besser, als es herkömmliche Reiseführer vermitteln könnten. Später werde ich merken, dass man es trotzdem umgekehrt machen sollte. Erst reisen und dann lesen. Noch besser wäre es freilich, gleichzeitig zu reisen und zu lesen. Doch dann brauchte der Tag mehr Stunden als nur das doppelte Dutzend.
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Noch ein Tipp: auf der rechten Seite sitzen. Nach nicht einmal drei Stunden taucht dort die isländische Küste auf. Der weitere Flug geht entlang der Linie, die Meer und Insel trennt und verbindet, unten liegen weiß und ausgefranst die ersten Gletscher. Vermutlich sind es der Myrdalsjökull und der Eyjafjallajökull. Noch einmal dreht das Flugzeug aufs Meer hinaus, um nach einer spektakulären Rechtskurve zur Landung anzusetzen. Ein heftiger Stoß und wir sind unten.
Die Autoausleihe klappt ohne Probleme, nur die Zentralverriegelung bei unserem Suzuki Grand Vitara erweist sich als unerwartete Hürde. Die Fernbedienung öffnet nur die Fahrertür, danach kann man alle anderen Türen mit einem Hebeldruck entriegeln.
Das Hotel in Vogar ist nur wenige Minuten vom Flughafen Keflavik entfernt und leicht zu finden. Ein Junge an der Rezeption erklärt mir knapp das Nötigste. Das Zimmer ist klein, aber völlig ausreichend. Eine gute Empfehlung unseres Reisebüros Island ProTravel. Gegen ein Uhr Ortszeit, zu Hause ist es zwei Stunden später, schlafen wir. Der riesige fahle Mond hängt tief über der baumlosen Ebene am noch immer hellen Himmel.
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Nachtrag: Ich veröffentliche die Beiträge über unsere Reise nach Island natürlich erst nach unserem Urlaub. Deshalb kann ich hier schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf die künftigen Tage bieten: Klänge, die ich in Island aufgefangen habe.
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