Neuendorf – Deutsch Bork – Brachwitz – Schlalach – Linthe – Neuendorf
2. September 2012
Wir nutzen einen der wenigen warmen Wochenendtage dieses verkorksten Sommers für eine kleine Radtour. Richtig los geht es in Neuendorf bei Brück, an der Grenzen zwischen der Zauche und dem Baruther Urstromtal. Wir fahren vorbei an den großen Windrädern entlang der A 9, überqueren diese Autobahn und trudeln über den Feldweg nach Deutsch Bork. Von dort wenden wir uns in Richtung Brachwitz, heute ein Ortsteil von Treuenbrietzen. Brachwitz erweist sich als ein kleiner, schmucker, an diesem Sonntagnachmittag aber menschenleerer Ort.
Wir genießen die warmen Strahlen der Sonne, die weite Landschaft und die etwas monotonen Kiefernwälder.
In Schlalach, unser nächster Etappenort, sehen wir uns ebenfalls ein wenig um. Die Kirche besitzt einen wunderbaren Altar, der ursprünglich aus dem katholischen Wittenberg stammen soll und nach der Reformation über die Familie von Oppen hierher gelangte. Zu unserer Überraschung stoßen wir auch auf eine alte Mühle, die lange Zeit als Papiermühle arbeitete. Die Lumpensammler der ganzen Region waren angehalten, hier ihr Sammelgut abzuliefern. Die Mühle genoß das Privileg, dass im Umkreis von acht Meilen keine weitere Papiermühle arbeiten durfte. Später, als sich offenbar das Papiergeschäft nicht mehr lohnte, wurde sie zur Mahlmühle. Heute mag man kaum glauben, dass das Rinsal, das das Mühlrad antreibt, so viel Kraft entfaltet haben kann.
Hinter Schlalach machen wir endlich Rast. Wir machen uns unter einer eigenartig geformten Birke gemütlich, essen frischen Pflaumenkuchen und trinken trockenen Rotwein. Dabei sehen wir einem Traktor bei der Feldarbeit und den hoch oben kreisenden Mäusebussarden bei der Futtersuche zu. Über uns ist der blaue Himmel, in der Ferne sind einige Windräder zu sehen. Die Sonne schickt ihre warmen Strahlen zu uns herab.
Am liebsten wären wir dort ewig liegen geblieben, zumal uns das Radfahren nach der Ruhe und dem Rotwein doch recht schwer fällt.
Von Schlalach aus fahren wir in Richtung Jeserig, biegen aber kurz vor dem Ort auf die etwas stärker befahrene Straße nach Linthe ein. Von Linthe aus überqueren wir wieder die Autobahn A 9 und biegen gleich dahinter nach rechts in das Gewerbegebiet ein. Das ist zwar eine wenig anmutige Strecke, aber immerhin erfahren wir so, dass es dort auch einen Werksverkauf von Keramikküchen gibt. Später erreichen wir wieder die offenen Felder. Es geht, wie so oft heute, entlang ausgedehnter Maisfelder. Die Getreidefelder sind schon abgeerntet. In der Höhe von Stromtal finden wir uns plötzlich inmitten höherer Bäume und fahren an einigen Kanälen entlang. Ohne Wegmarkierungen wäre hier die richtige Richtung schwer zu finden. Es sind wohl der Rottstocker Kanal und der Linther Kanal, an denen wir uns entlang bewegen und bei deren Zusammentreffen wir einen kurzen Stopp machen. Fast fühlen wir uns hier wie im Spreewald.
Endlich erreichen wir wieder die Windräder an der A9 und rollen Richtung Neuendorf. Eine kleine, nette Runde mit einigen Überraschungen.
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