Paddeln auf dem Netzener und dem Rietzer See
4. August 2012
Meistens paddeln wir ja im Spreewald. Heute wollen wir es einmal in unserer Region ausprobieren. Wir fahren nach Nahmitz, genauer nach Trechwitz zur Kanustation an den Emster Seen. Die Anmietung unseres Kanus erfolgt problemlos – und los geht es auf dem Netzener See. Wir wollen den Emster Kanal erkunden,
die Reste des Flusses Emster, die Seenstrecken über den Rietzer See, den Klostersee und den Netzener See sowie die künstlich geschaffenen Kanalabschnitte…
Gemütlich paddeln wir am Ostufer entlang in nördliche Richtung und dann schräg über den See zur Kanaleinfahrt. Der Kanal zwischen Netzener und Rietzer See zieht sich schnurgerade dahin. Vermutlich verhindert nur die leichte Krümmung in der Mitte, dass man von einem See zum anderen sehen kann. Bald passieren wir eine Brücke. Hier steigen wir aus und gehen zur Streng genannten Niederung. Der Strengsee, der erst 1990 durch Einstellung der Entwässerung entstand, ist heute ein bekanntes Vogelschutzgebiet. Von einem Beobachtungsturm aus kann man gut die Vögel beobachten. Tatsächlich treffen wir ein niederländisches Paar, das uns auch einmal durch ihr großes Fernrohr auf einige Kraniche schauen lässt.
Weiter auf dem Emster Kanal paddelnd beobachten wir die Frösche, wie sie sich in der Sonne wärmen. Auch wir genießen die Sonne – und bemerken kaum die dunklen Wolken, die hinter den Bäumen am Kanalrand heraufziehen. Als wir auf den Rietzer See einbiegen erwischt uns bald ein warmer Sommerregen. Trotz des Regens macht es Spaß zu paddeln. Leider wächst sich der Regen zu einem ziemlich heftigen Gewitter aus. Wir schaffen es nicht mehr bis zu unserem Ziel, einem Aussichtsturm in Rietz, und flüchten uns auf ein Privatgrundstück. Dort steht zwar ein Verbotsschild, aber wir haben keine andere Wahl. Bald zieht das Gewitter weiter. Wir machen Picknick, genießen den mitgebrachten Rotwein und paddeln dann doch noch ans Ziel. Ein Einheimischer erzählt uns, dass der Rietzer See ein sogenannter Verlandungssee ist. Früher musste man noch schwimmen, heute ist er kein Meter mehr tief. Der Rietzer See verlandet immer mehr. Der See ist eutroph, d.h. er besitzt einen hohen Phosphatgehalt und damit einhergehend eine hohe Produktion von Biomasse. Der Grund ist mit einer dicken Faulschlammschicht bedeckt. Früher, meint der Rietzer, gab es hier viele Fische. Heute nicht mehr.
Zurückzu lassen wir uns viel Zeit und fotografieren Frösche und Seerosen im Kanal. Auch wenn wir dieselbe Tour hin- und zurück nehmen müssen wird es nicht langweilig. An der Kanustation liegen Haufen von Eiskörnern. Das Gewitter, dass uns zur Flucht vom See gezwungen hatte, war hier mit einem heftigen Hagel verbunden gewesen.
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