Salzbergwerk Wieliczka bei Krakau
Bevor wir unseren Krakaubesuch mit der Besichtigung des Salzbergwerks Wieliczka abschließen, gehen wir noch einmal auf den Wawel.
Wawel
Wir sind kurz nach neun Uhr da und haben die Anlage fast für uns allein. Wo gestern Mittag quirliges Leben herrschte gibt es jetzt viele ruhige Momente:
Nach der Verabschiedung vom Wawel fahren wir zur Großen Salze, wie Wieliczka übersetzt heißt.
Salzbergwerk Wieliczka
Wir finden sogar einen Parkplatz auf einem der näher gelegenen Plätze.
Wer Krakau besucht sollte das UNESCO-Weltkulturerbe Salzbergwerk Wieliczka nicht auslassen. Hier wurde seit dem 13. Jahrhundert Kochsalz gewonnen. Es ist eines der weltweit ältesten Salzbergwerke:
Die Salzsiederei in der Gegend von Wieliczka ist seit etwa 3500 vor Christus nachweisbar. Als die Salzquellen zur Mitte des 13. Jahrhunderts erschöpft waren, wurde unter Tage nach Salzsole gesucht und dabei die Steinsalzlagerstätte entdeckt. (Wikipedia)
Bis 1993 wurde hier Salz gefördert. Seitdem wird das Bergwerk vorrangig touristisch genutzt:
Neben den Abbaukammern gibt es eine Touristenroute bis in 130 Meter Teufe, einen Heilstollen zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, und einige der Säle können für Feste im Bergwerk gemietet werden. (Wikipedia)
Was jedoch Wieliczka so besonders macht, sind neben den bergbaugeschichtlichen Einblicken die entstandenen Kunstwerke. Auch in unseren reizüberfluteten Zeiten rufen die grandiosen Skulpturen aus Salzgestein Staunen hervor. Allerdings gibt es inzwischen auch schwere Schäden wie Verfärbungen und Deformierungen an den Skulpturen, hervorgerufen durch die feuchte Atemluft der Besucher.
Wir verpassen leider die erste deutschsprachige Führung des Tages um wenige Minuten, und auf die nächste müssten wir zu lange warten. Also buchen wir eine englischsprachige Führung entlang der Touristenroute und fahren gut damit. Unter Tage sind es angenehme 14 bis 16 Grad, während oben es für eine Stadtbesichtigung fast schon zu warm ist. Etwa drei Stunden bleiben wir unten, steigen ca. 800 Treppenstufen, mal rauf, mal runter bis zum tiefsten Punkt unserer Tour bei 135 Metern. Gleich am Anfang geht es 380 Stufen hinunter. Rauf fahren wir mit einem Fahrstuhl, einem typischen Transportkäfig für Bergleute. Wir besichtigen 20 Kammern, darunter die riesige St. Kinga-Kapelle, deren Name an die Entstehungssage erinnert. Die aus Ungarn stammende heilige Kunigunde (polnisch: Kinga) soll das Salz als Mitgift zur Hochzeit mitgebracht haben.
Wir besichtigen Salzseen, viele Salzskulpturen und Darstellungen der Bergwerksarbeit. Wir gehen durch lange Stollen, blicken in noch längere, für uns gesperrte Stollen. Am Ende werden wir möglicherweise den schönsten, aber doch kleineren Teil des Bergwerkes gesehen haben. Die gut gemachte Webseite der Grube bietet mit zahlreichen Panoramen einen wunderbaren Einblick in das, was wir erlebt haben. Einen Besuch der Mine, die polnische Zeitungsleser zum größten der sieben Wunder Polens gewählt haben, können sie natürlich nicht ersetzen.
Wieder an der Sonne gönnen wir uns ein Eis. Voller Eindrücke fahren wir wieder nach Hause.
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