Spaziergang im Park Sanssouci

19. Mai 2013
Für uns ist es eine Wiederbegegnung mit einer lange vertrauten Landschaft, eine Auffrischung der Erinnerungen im Vorbeigehen. Es gab eine Zeit, da sind wir täglich mehrmals durch den Park Sanssouci gegangen, vom Wohnheim im Potsdamer Zentrum zur Hochschule hinter dem Neuen Palais. Heute, da wir noch immer in der Nähe von Potsdam wohnen und oft Gelegenheit hätten, in den Park zu gehen, geschieht es dagegen eher selten. Um so mehr freuen wir uns auf diesen Spaziergang. Das Wetter ist optimal, sonnig, ohne zu heiß zu sein. Das Grün ist noch ganz frühlingshaft, viele Sträucher und Blumen blühen.
Bildergalerie in Sanssouci
Wir beginnen unseren Spaziergang am Obelisk. Von dort haben wir eine kleinen Durchblick auf die Friedenskirche sowie einen grandiosen Blick die ganze 2,5 Kilometer lange Hauptallee entlang bis hin zum Neuen Palais. Wir biegen jedoch bald ab von der Hauptallee, um den vielen Einheimischen und Touristen auszuweichen, die dieselbe Idee wie wir haben. Wir gehen nach rechts zur Bildergalerie, deren originale Hängung gerade wieder hergestellt wurde. Wir können sie so sehen, wie sie auch Friedrich II. gesehen haben muss. Um so interessanter ist es, dem Audioguide zuzuhören, der nicht nur einzelne Bilder erklärt, sondern auch, warum sie so angeordnet wurden.





Nach der Besichtigung der Galerie steigen wir einige Treppenstufen hinauf und gehen weiter bis auf die Terrasse von Schloss Sanssouci. Dort wimmelt es vor Touristen, so dass wir uns das Schloss für einen späteren Besuch aufheben und weiter zum Sizilianischen Garten gehen.
Schloss Sanssouci sowie Orangerie, Belvedere und Drachenhaus
Von dort steigen wir die Treppen hinauf zur Orangerie. Früher gab es hier sogar einmal eine Studentenwohnung. Der Blick von der Turmgalerie auf den Park und auf Potsdam ist grandios. Trotzdem verzichten wir darauf, hinauf zu steigen. Es geht nicht alles an einem einzigen kurzen Nachmittag. Langsam schlendern wir zum Belvedere und zum Drachenhaus. Der Blick von der Orangerie auf die Allee bis zum Belvedere ist überwältigend schön. Kaum sonst wo im Park kann man das klassische Empfinden für das richtige Maß verschiedener Linien zueinander so nacherleben wie hier. Belvedere kennen wir noch als notdürftig zusammengehaltene Ruine. In dem Glanz, in dem es jetzt erstrahlt, sehen wir es zum ersten Mal.





















Das Café im Drachenhaus ist leider so voll, dass wir keinen Platz finden. Wir steigen entlang des alten Weinberges wieder hinab und schlendern auf etwas abgelegenen Wegen zum Neuen Palais. Mir persönlich gefällt der Park ab hier mehr als der Teil direkt am Schloss Sanccouci. Ich mag die natürlicher wirkende, an die englische Landschaftsparks angelehnte Gestaltung durch Peter Joseph Lenné. Hier begegnen uns ungeachtet des Trubels im restlichen Park sogar Rehe.
Neues Palais, Schloss Charlottenhof, Römische Bäder und Chinesisches Teehaus in Sanssouci
Das Neue Palais ist leider teilweise eingerüstet. Auch sonst drängt langsam die Zeit. Auf unserem Rückweg meiden wir wieder die Hauptallee. Statt dessen gehen wir ein Stück auf dem Ökonomieweg entlang, den wir früher so oft gelaufen sind, und biegen dann nach rechts zum Schloss Charlottenhof ein. Der Park dort besticht durch seine geometrischen Formen, die in einem angenehmen Kontrast zur vorherigen landschaftlichen Gestaltung stehen und diese ergänzen. Weiter geht es für uns zu den Römischen Bädern, die sehr zum Verweilen einladen und vor allem bei den Potsdamerinnen und Potsdamern beliebt sind. Hier kann man Enten füttern, Schwänen beim Brüten zusehen oder einfach nur dasitzen, ein Buch lesen und den Ausblick und die Ruhe genießen.









Unser nächstes Ziel, das Chinesische Teehaus funkelt heute besonders hell in der Sonne. Man muss die Augen zusammen kneifen, um den Sitzenden Mann auf der Kuppel betrachten zu können. Wie schön wäre es, wenn man hier tatsächlich mit einer Tasse chinesischen Tees empfangen werden würde. Bevor wir den Park nach einigen Stunden wieder in der Nähe der Friedenskirche verlassen, können wir noch einen Blick auf die berühmte Ansicht von unten auf das Schloss Sanssouci werfen.















Vielen Dank an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg für die Genehmigung, diese Bilder hier veröffentlichen zu dürfen.
[wpmaps]
Views: 351