Auf Obstweinradtour
7. Mai 2011
Wenn man quasi neben dem größten ostdeutschen Volksfest, dem Werderaner Baumblütenfest, wohnt, dann muss man einfach mal vorbeischauen. Erst recht, wenn der Himmel so wolkenlos und die Temperatur so milde wie heute sind. Selbst dann, wenn es wie in diesem Jahr ein Baumblütenfest fast ohne Baumblüten ist. Auch dann, wenn man den damit verbundenen Rummel eigentlich nicht mag. Zum Glück gibt es zahlreiche, weitläufige Obsthöfe weit ab vom Zentrum Werders, die gut besucht und trotzdem idyllisch sind.
Wir fahren direkt an den Wildgehegen des Spargelhofs Klaistow vorbei durch märkische Kiefernwälder bis wir auf einer Autobahnbrücke zwischen zwei Parkplätzen die A 10 überqueren. Der Weg ist annehmbar, sieht man von einigen wenigen Sandstrecken ab. Von der Brücke aus ist es nicht mehr weit bis zum idyllischen Ort Bliesendorf, einem Ortsteil von Werder (Havel). Weiter geht es durch eine offenbar aufgegebene Obstplantage auf Elisabethhöhe von Glindow bis wir schließlich den ersten Obsthof erreichen. Der Obsthof der Familie Lehnst war – wie wir erfahren – der große Gewinner des diesjährigen Obstweinwettbewerbes. Von acht möglichen „Goldenen Kruken“ erhielt er immerhin sechs – mit der Folge, dass die meisten Weine schon ausverkauft sind. Die beiden Sorten jedoch, die wir noch kosteten können, sind für unseren Geschmack deutlich überzuckert. Von einem Ehepaar, mit dem wir am Tisch saßen, bekommen wir noch einen Tipp für einen Obsthof, den wir am Ende auch aufsuchten.
Der nächste Obsthof – Schultz’ens Siedlerhof – liegt gleich um die Ecke, hat noch das volle Sortiment, und unsere Sorten schmecken uns persönlich auch besser. Die Schultz’ens Schwarze Johannisbeere hatte – zu recht – ebenfalls eine „Goldene Kruke“ erhalten.
Nach dem Schultze-Hof radeln wir über den Panoramaweg durch die Obstplantagen bis zum Obsthof Lindicke. Dort treffen wir überraschend auf einige Borkwalderinnen und Borkwalder aus unserer Straße, mit denen wir viel länger als geplant plauschen. Und das ist gut so! Auch „unser“ Ehepaar vom Obsthof Lehnst treffen wir wieder.
Da die anderen mit dem Auto da sind fahren wir mit unseren Rädern allein zurück. Nicht ohne noch an einem „wilden“ Ausschank mitten auf einer Plantage zu halten und den letzten Obstwein für heute und vermutlich auch für dieses Jahr zu kosten. Man darf ja nicht vergessen, dass es sich bei den Werderaner Obstweinen um die gefährlichsten Weine der Welt handelt. Süffig wie sie sind verleiten sie zum Trinken als ob es Obstsäfte wären. Nur die Wirkungen sind im Ernstfall etwas anders als bei Obstsaft, wie schon mancher Besucher des Baumblütenfestes erfahren durfte!!!
[wpmaps]
.
Views: 47
Judith
8. Mai 2011 @ 16:14
Ach wär ich doch nur länger im schönen, schönen Brandenburg geblieben … ein schöner Report für ein wenig Gefühl von Heimweh und Sehnsucht :-)