Durch die Teichlandschaft bei Peitz
22. Juni 2013
Wir starten in Burg und fahren über Werben und Briesen auf dem Gurken-Radweg bis Sielow. Dort fragen wir uns durch bis Saspow und Lakoma, wo wir wieder auf den Gurken-Radweg stoßen. Der hat inzwischen einen Bogen nach Cottbus gemacht und vor allem an der Spreewehrmühle vorbei geführt. In Lakoma startet unsere eigentliche Tour, eine Tour, die wir vor einigen Jahren schon einmal gemacht haben. Jetzt ist der Tagebau Cottbus-Nord, der vorher noch nicht zu sehen war, heran gerückt. Man kann ihn von einem Beobachtungspunkt schon sehen. Vor allem sind die Lakomaer Teiche verschwunden, durch die wir früher geradelt sind.
Jetzt führt der Radweg direkt am Hammergraben entlang, den er irgendwann überquert. Wir radeln weiter entlang eines größeren Teiches, den die Leute offenbar als Badetipp entdeckt haben. Die Verbotsschilder werden ignoriert. Wir haben etwas Mühe, auf dem Gurken-Radweg zu bleiben, finden aber letztlich doch den richtigen Weg. Der führt uns über die Mauster Mühle, die wir zum ersten Mal als offene Gaststätte erleben. Der weitere Weg führt grade hindurch durch die Peitzer Teiche, deren Karpfen weithin berühmt sind. Es ist ein herrlicher Weg, links ein Teich, dann gleich daneben der Hammergraben, wir auf dem Radweg, der unmittelbar an einem weiteren Teich entlang führt. Auf dem größten zusammenhängendem Teichgebiet Deutschlands sind verschiedene Vögel zu beobachten. Dahinter spuckt das Kraftwerk Jänschwalde weißen Dampf in den Himmelt. Von hier aus sieht das alte Kohlekraftwerk sogar idyllisch aus und scheint im Einklang mit der umgebenden Natur zu sein, was – wie wir wissen – ein Irrtum ist.
Kurz bevor wir Peitz erreichen verlässt uns der Radfahrergott: Radpanne. Trotzdem können wir uns erst einmal einen kleinen Imbiss und vor allem etwas zu trinken im Teich GUT Peitz. Leider hat die kleine Fischerei und Räucherei direkt am Teich nur am Wochenende auf. Aber wir können uns stärken und vor allem den Kellner nach einer Fahrradwerkstatt fragen.
Die finden wir dann tatsächlich. Für uns überraschend gibt es in Peitz sogar zwei. Die eine hat leider Urlaub, die andere, Fahrrad Shop Noack, erweist sich als total hilfsbereit. Sie holen nicht nur unser Rad, sondern reparieren auch umgehend unser kaputtes Fahrrad. In der Zwischenzeit hole ich wenigstens kurz die Besichtigung des Hüttenmuseums nach. Am meisten imponieren mir die alten, kunstvollen Klemmeisen.
Nach der Reparatur bleibt uns leider kaum Zeit für Peitz. Der Festungsturm ist auch schon geschlossen. Wir fahren jetzt direkt nach Burg zurück. Bei Maiberg stoßen wir auf die Spree, konkret auf den Nordumfluter, dem wir jetzt viele Kilometer folgen, immer noch auf dem Gurken-Radweg. Nur den Abstecher ins Storchendorf Dissen, den der Gurken-Radweg macht, schenken wir uns aufgrund der fortgeschrittenen Zeit.
Gut, dass wir eine Radpanne hatten. Dadurch ist es später als geplant geworden, die Sonne steht schon tiefer und hat nicht mehr so viel Kraft. Ansonsten wäre es auf dem Damm entlang des Nordumfluters kaum zum Aushalten gewesen, jedenfalls nicht bei diesen Temperaturen nahe an 30 Grad. Kilometer um Kilometer geht es schnurgerade schattenlos der Sonne entgegen.
Ganz nebenbei bewundern wir die entstehenden Spreeauen. Hier renaturisiert der Energiekonzern Vattenfall als Ausgleich für die verschwundenen Lakomaer Teiche den ursprünglichen Lauf der Spree und die Spreeauen. So wurden z.B. 68.000 Rotbauchunken aus Lakoma in die wieder erstandenen Spreeauen umgesiedelt.
Ziemlich abgekämpft, jedenfalls mehr als die bloße Kilometerzahl und das flache Steckenprofil erwarten lassen, erreichen wir beim Bismarkturm wieder Burg.
[wpmaps]
Views: 362