Fieldwork i Höga Kusten
Und eh ich mich versehe sitz ich auch schon im Auto auf dem Weg Richtung Norden ins Gebiet Hoga Kusten (Hohe Küste). Die Reise stimmte mich zunächst ein wenig missmutig: Wald, Wald, Wald … soweit das Auge reicht. Da kam dann schon nach nur drei Tagen das Heimweh in die Schweiz …, aber der Wandel kam so näher ich die Hoga Kusten für mich entdeckte. Und das Apartment war für das was ich bisher von Feldarbeit kennen gelernt doch eher luxuriös ausgestattet, typisch schwedisch romantisch am Seeufer gelegen, natürlich rot-weiß gestrichen – was will man mehr?!
Mit der neuen Kollegin Stina habe ich dort die vergangen drei Wochen verbracht und hatte dabei die Gelegenheit in zwei verschiedene Projekte dort reinzuschnuppern. Zwischen der Arbeit gab es natürlich auch den einen oder anderen Tag Freizeit mit Städtetrips und Wanderausflügen. Aber Schweden ist nun mal erobert von den Wohnmobilen der Deutschen und Holländer und niemand scheint hier auch nur im Entferntesten damit zurechnen, dass jemand nur mit Rucksack und Wanderstiefeln die Welt erobern will – so gestaltet sich die Ausflugsplanung relativ schwierig und die Auswahl ist begrenzt. Dennoch denke ich reichlich gesehen und erlebt zu haben und hatte reichlich Spaß. Und nicht zu vergessen natürlich die liebe Sonne, die mir seither fleißig treu bleibt. Aber wie immer im Leben erst die Arbeit, dann das Vergnügen!
Projekt I: Arabidopsis lyrata. Die Arbeit in dem ersten Projekt, an dem ich hauptsächlich gearbeitet habe ist sehr einfach zu beschreiben: man nehme rund 2000 aus verschiedenen miteinander gekreuzten Populationen, warte bis sie blühen, notiere dies, und vermesse dann Blütenblätter von je drei Blüten in Länge und Breite, und sammle anschließend 2 Knospen. Klingt blöd? Naja, zugegeben, der ein oder andere mag sich sicher fragen wer zum Geier in der Welt mich dafür bezahlt, aber das soll nicht Thema dieses Blogs sein. Tatsache ist, dass es mir Spaß macht und ich hoffentlich wenigstens anteilig verstehe wozu es gut ist.  Und jeder der denkt, dass das einfach ist und sicher ganz schnell geht: bitte, nur zu … :-)
Projekt II: Arabidopsis thaliana. Das zweite Projekt mag sicher nicht weniger langweilig für euch klingen, nur diesmal ist der Standort schöner! Es handelt sich um ein reziprokes Transplantationsprojekt mit dem Ziel die Fitness italienischer Populationen (südlichste Verbreitung) und schwedischer Populationen (nördlichste Verbreitung) an ihrem Heimatstandort und im fremden Gebiet zu vergleichen. Wie dem auch sei: es stand die Ernte und Auszählung der Fruchtproduktion an. Nur so viel: über 8000 Pflanzen, ein “Berg” (oder für alle Schweizer Hügelchen), 6 Leute (2 schleppen, 4 zählen), 4 Tage Arbeiten von 8 bis 8 … aber hey, es gab mal ein paar Leute in der Einsamkeit und immerhin ja noch die Hochzeit der schwedischen Königin für die natürlich die Arbeit unterbrochen wird!
So, und schlussendlich hatte ich die Gelegenheit Jon (meinen Chef) an zwei schönen Ausflugstagen zur Besichtigung von Naturstandorten beider Arten begleiten. Eine wunderbare Gelegenheit um mehr zu erfahren über die Flora Schwedens, die Forschungsarbeit der Gruppe und ganz nebenbei ein wenig die Umgebung So, und schlussendlich dürfte ich den Professor an zwei schönen Ausflugstagen zur Besichtigung von Naturstandorten beider Arten begleiten. Eine wunderbare Gelegenheit um mehr zu erfahren über die Flora Schwedens, die Forschungsarbeit der Gruppe und ganz nebenbei ein wenig die Umgebung kennen zulernen.
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