Goethewanderweg: Von Ilmenau nach Stützerbach
13.05.2014
3. Etappe Ilmenau – Stützerbach, 18 km
Gestern waren wir in Ilmenau angekommen. Unsere heutige Etappe ist identisch mit dem Goethewanderweg, der das Prädikat „Qualitätsweg – Wunderbares Deutschland“ trägt. Er führt vom Amtshaus in Ilmenau bis zum Goethehaus in Stürzerbach, vorbei an zahlreichen Stätten, die an das Wirken Goethes erinnern. Wir starten am Friedhof in Ilmenau. Hier befindet sich die Grabstätte von Corona Schröter, der ersten Darstellerin von Goethes „Iphigenie“.
Auf dem Goethewanderweg
Nachdem wir die Stadt verlassen haben wandern wir durch einen schönen Buchenwald. Wie immer sind wir ganz begeistert von dem zarten Grün der Blätter im Mai. Wir lassen die Ruhe auf uns wirken. Nur die Vögel unterhalten sich. Wir erreichen die Hütte Schwalbenstein, die sich auf einem Felsen befindet. Die schöne Aussicht von dort hat auch schon Goethe begeistert. Eine Informationstafel erinner daran, dass Goethe hier im Jahre 1779 nur an einem Tag den vierten Akt der Prosafassung „Iphigenie“ geschrieben hat.
Manebach
Es geht weiter bis zum Emmafelsen, den Goethe gemalt hat. Hier beginnt der Abstieg nach Manebach. Vor uns öffnet sich die Landschaft und wir laufen entlang einer großen Wiese. Besonders auffallend in Manebach sind die vielen Häuser aus Schiefer. Selbst die Kirche ist aus Schiefer. Wir haben gehofft, eine Kaffeepause einzulegen, aber wir haben zumindest auf unserer Wanderstrecke keine Möglichkeit gefunden. So steigen wir wieder in den Wald hinauf und befinden uns auf einem gefegten Waldweg. So etwas haben wir ja auch noch nicht gesehen!
Auf dem Kickelhahn
Bald erblicken wir den Großen Hermannstein, einem Felsen und einer Höhle. Goethe hielt sich wohl sehr gern in dieser Höhle auf. Er soll einen ganzen Tag mit seiner Freundin Charlotte von Stein in der Höhle verbracht haben. Wir erklimmen auf der Leiter den Felsen. In dem Moment meint es die Sonne gut mit uns. Wir nutzen gleich die wärmende Sonne, machen Rast und essen. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Kickelhahn (861 m).
Ein steiler Aufstieg führt uns hinauf. Hier schrieb Goethe an die Bretterwand der Schutzhütte das berühmte Gedicht Wanderers Nachtlied „Über allen Gipfeln ist Ruh“. Die originale Schutzhütte ist abgebrannt, an gleicher Stelle steht nun eine nachgebaute Hütte mit der entsprechenden Inschrift. Bei klarem Wetter kann man wohl von vom Kickelhahn bis in den Harz sehen. Das können wir zwar nicht, aber die Aussicht über das Thüringer Land und den Inselsberg können wir dennoch genießen. Dann besteigen wir natürlich auch noch den Turm mit seinen 24 m Höhe. Lange ist es uns nicht vergönnt, den Rundblick über den Thüringer Wald und das Vorland zu genießen. Der kalte Wind treibt uns recht schnell wieder hinunter.
Nach Stützerbach
Jetzt geht es wieder bergab zur Hirtenwiese. Hier überrascht uns ein heftiger Regenguss, aber die Wanderhütte bietet uns eine Unterstellmöglichkeit. So können wir trocken durch das malerische Schortetal, zum Knöpfelstaler Teich am Finsteren Loch weiter wandern. Es geht noch einmal bergauf bis zur Gaststätte Auerhahn. Leider hat diese aufgrund einer Veranstaltung geschlossen. So können wir auch hier keinen Kaffee trinken. Aber es ist nicht mehr weit bis nach Stützerbach. Dort endet unsere heutige Etappe und der Goethewanderweg. Es war ein sehr schöner Wandertag.
Der Goethewanderweg lässt sich sehr gut laufen und ist nicht nur wegen der abwechslungsreichen Landschaft, sondern auch durch die vielen Informationstafeln zu Goethes Wirken sehr interessant.
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Rainer Kirmse , Altenburg
13. August 2022 @ 22:19
Wanderers Nachtlied
Eine moderne,
etwas abgewandelte Version:
WALDESRUH’ GESTÖRT
Ãœber allen Gipfeln war Ruh’,
Heute setzt man dem Walde zu.
Naturidyll zu Goethes Zeit,
Heute leidet der Wald weltweit.
Unwetter, Hitze, Wassernot;
Wipfel und Vöglein sind bedroht.
Feuer wüten in Wald und Flur,
Klimawandel zieht seine Spur.
Die grüne Lunge des Planeten
In Gefahr, da hilft kein Beten.
Zu viele Buchen und Eichen
Mussten schon der Kohle weichen.
Retten wir den herrlichen Wald,
Bewahren die Artenvielfalt.
Mit jedem Baum, der sinnlos fällt,
Wird etwas ärmer uns’re Welt.
Wenn’s mit dem Wald zu Ende geht,
Stirbt letztlich der ganze Planet.
Kämpfen wir für Mutter Erde,
Dass sie nicht zur Wüste werde.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus der Skatstadt