Herbstliches Stockholm

13. Oktober 2010
14 Inseln, die durch 53 Brücken verbunden sind. Venedig des Nordens. Auch wenn wir nur wenige Stunden in Schweden sein können, ein Abstecher nach Stockholm muss sein. Aus Uppsala kommend erreichen wir den Hauptbahnhof der größten Stadt Skandinaviens am frühen Vormittag. Wir wenden uns nach rechts zum Stockholmer Rathaus, in dessen Blauen Halle alljährlich am 10. Dezember die Nobelpreise verliehen werden. Zunächst wirkt der Bau ein wenig klobig und trotzig, was sich jedoch ändert, sobald man den Innenhof und erst recht die Terasse auf der Seeseite betreten hat. Plötzlich gewinnt das Stadthaus eine Leichtigkeit, die man vorher nicht vermutet hätte.



Wir genießen ein paar Sonnenstrahlen und schlendern alsbald in Richtung Altstadt. Ganz in der Nähe des Reichstagsgebäudes, das imposant am anderen Ufer liegt, trifft der Süßwasser enthaltende See Mälaren auf die Ostsee. Wir haben gerade das Königliche Schloß erreicht, als auf der befahrenen Straße davor die königliche Garde heranmarschiert. Wir folgen dem kleinen Zug auf den Schloßplatz und dann der anachronistisch anmutenden Zeremonie der Wachablösung. Das Schloß selbst sieht nicht gerade wohnlich aus, und tatsächlich nutzt es der König nur noch für seine Amtsgeschäfte.








Die Stockholmer Altstadt ist angenehm autofrei. Wir genießen die Plätze, insbesondere Stortorget, bummeln durch die engen Gassen und die Geschäfte. Irgendwann stärken wir uns in einem urigen Lokal. Weiter geht es vorbei am Parlamentsgebäude, dem Reichstag. Wir schlender über die kleine Insel Skeppsholmen. Schon fußlahm wollen wir uns mit der Fähre zum Vasa-Museum rübersetzen lassen – und nehmen das falsche Schiff. Mit dem Resultat, dass wir einen riesigen Bogen durch das herbstliche Stockholm laufen müssen. Über Södermalm, Gamla Stan, vorbei am Königlichen Dramatischen Theater auf Östermalm nach Djurgården – bis wir endlich doch bei diesem berühmten Museum ankommen. Aber es hat sich gelohnt.



























Die Vasa beeindruckt allein durch schiere Größe. Unmöglich, in der großen Halle das ganze Schiff irgendwie auf ein Foto zu bekommen. Noch beeindruckender ist die Schiffsbaukunst, auch wenn das für ein fahruntaugliches Schiff merkwürdig klingen mag. Über 700 Statuen schmücken das Schiff. Es ist auf seiner Jungfernfahrt 1628 nach nur 1.300 Metern und ca. 20 Minuten Fahrt gekentert und gesunken und dadurch vollständig erhalten geblieben. 1959 wurde es nach mehrjähriger Suche und zwei Jahren Vorbereitung geborgen. Von 1961 bis 1988 wurde die Vasa restauriert. Seit 1990 ist es in dem jetzigen Museum zu besichtigen.








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