Reise nach El Cocuy

Nach den rund vier Tagen Einstimmung und Vorbereitung in Bogotá dann der aufregende Aufbruch in Richtung Hochanden, dem Nationalpark El Cocuy. Hier wollen wir uns zu dritt, den Rucksack vollbepackt mit tollen Sachen, aufmachen den Paramo in seiner Vielfalt uns Schönheit zuerkunden. Zwar sollte diese Wanderung im Zentrum meiner Reise stehen und das große Highlight darstellen, doch entpuppte sich bereits die 11-stündige Autoreise dorthin als wahres Abenteuer aller Sinne, allen voran der Geschmackssinne.
Denn ganz besonders am Herzen lag meinen Gastgebern nicht nur mich in Land und Leute, in Kultur und Tradition einzuführen, sondern auch auf eine umfassende kulinarische Reise zu schicken. Dass diese um 5 Uhr morgens ganz traditionell mit der Hühnersuppe Ajiaco eröffnet werden sollte, war dann doch etwas viel für mich, und ich hielt es lieber mit einem der überraschenderweise eher schlechten Kaffees (aber so is das eben, wenn die besten Bohnen exportiert werden und im eigenen Land nur die Reste bleiben). Doch spätestens bei der ersten Käserei konnte ich den Leckereien nicht widerstehen und koste mich durch die Variationen von einheimischem Queso und hin und wieder einem typischen Arepa, Maisfladen. Auf diese Weise durchlebte ich in den kommenden Tagen kulinarische Höhen und Tiefen, wobei zu den Höhepunkten ganz sicher Yukka gehörte, während eine eher gewöhnungsbedürftig zu betrachtende Leidenschaft der Kolumbianer ist, Käsewürfel wie Zucker in den Kaffee zu tun und dann halb geschmolzen wieder rauszufischen, ebenso wie das Abschöpfen der Milchpelle, welche hierzulande verhasst und dort interessanterweise als Delikatesse empfunden wird.
Doch genug zum Thema Essen, schließlich bin ich ja der Natur wegen gekommen. Die ersten Eindrücke der Anden erboten sich mir nach rund vier Stunden Fahrt, wo wir den Highway verließen und es fortan auf eher dürftigen Straßen rumpelig vorwärts ging. In jeder kleineren Stadt dann der obligaorische quadratische Platz mit Kirche, vor jeder kurz halt gemacht, raus, Foto geknipst, wieder rein und weiter geholpert zu dritt auf der Rückbank. Und am Ende dieses Tages war ich einfach nur unglaublich dankbar, als wir endlich in der Stadt El Cocuy angekommen waren und so überaus herzlich von der Farmerfamilie, die Land und Hof meiner Gastgeber bewirtschaften, empfangen wurden. Ein kleiner Abendspaziergang durch die Stadt El Cocuy mit ihren einheitlich grün-weißen Fassaden und liebevollen Verzierungen brachte diese eindrucksvolle Reise durch Boyacás Dörfer und Städte dann zu einem runden Abschluss, bevor es am nächsten Morgen hieß: „Rucksäcke aufgeschnallt und Wanderstiefel geschnürt“
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