Sächsische Schweiz im Herbst: Königstein & Lilienstein
30. Oktober 2011
Wir fahren direkt nach dem Frühstück in Wehlen mit der Fähre über die Elbe und mit der Bahn die zwei Stationen bis Königstein. Von dort steigen wir auf dem Malerweg hoch zur Festung Königstein auf dem gleichnamigen Tafelberg.
Auf der Festung Königstein
Verglichen mit den vielen in der Stadt Königstein aus der Bahn Ausgestiegenen und erst recht mit den Massen, die uns auf der Festung Königstein erwarten, sind wir auf dem Weg fast allein. Die Sonne durchbricht die Schleierwolken – und wir genießen das kräftige Ocker, das leuchtende Hellgrün, das funkelnde Rot, das explodierende Gelb und überhaupt all die kräftigen Farben eines herbstlichen Buchenwaldes. Der Aufstieg ist steil, und trotz der kühlen Luft kommen wir recht bald ins Schwitzen.
Die Festung selbst ist beeindruckend. Bis ins letzte Detail sind militärische und ästhetische Ansprüche durchdacht. Die Erdhügel, die den Friedrichsplatz prägen, sind zugleich Erdreserven für zerstörte Schutzwälle. Der Blick hinunter auf die bunten Wälder entlang der Elbe fasziniert stets aufs Neue. Da stehen rotfarbene Bäume in Gruppen in einem noch grünen Wald. Dazwischen immer wieder gelb funkelnde Birken und vor allen anderen die ockerfarbenen Buchen. Der Lilienstein auf der anderen Elbseite steht dominant über diesen farbigen Wäldern, nur leider trübt sich das Wetter ein und legt Milchglas über die prächtigen Farben.
In der Festungsbäckerei genießen wir den köstlichen Kuchen aus dem Steinbackofen. Ein Muss für alle, die es auf die Festung geführt hat!
Viel Zeit haben wir nicht. Doch den Rundgang mit seinen herrlichen Ausblicken auf bunte Wälder, auf die trübe Elbe, auf den milchigen Lilienstein und auf die militärtaktisch durchdachten Festungsmauern genießen wir in aller Ruhe. Natürlich besichtigen wir auch einen der tiefsten Brunnen der Welt, mit immerhin 152,5 Metern.
Auf dem Lilienstein
Wir steigen wieder hin hinab, auf einem anderen Weg, aber genau so schön. Nur das Wetter hat sich inzwischen eingetrübt. Nach dem Übersetzen über die Elbe erwischt uns sogar ein kleiner Regenschauer. Bald jedoch hellt es sich wieder auf. Wir wenden uns einige Meter flussaufwärts und biegen in den Weg zum 415 hohen Lilienstein ein. Nach einem ersten Aufstieg erreichen wir ein großes Feld mit Blick zu Lilienstein und zum Königstein. Während in Richtung Lilienstein trotz des eingetrübten Wetters die leuchtenden Farben des Herbstes noch zu erkennen sind, ist der Königstein nur noch als diesiger, farbloser Schattenriss zu ahnen.
Wir wenden uns nach rechts und nehmen den Nordaufstieg zum Lilienstein. Es wird ziemlich steil, teilweise geht es nur noch über eiserne, steile Treppen hinauf.
Oben angekommen bricht gerade die Sonne wieder etwas durch die Wolken. Das Funkeln der ockernen Buchen ist betörend. Wir genießen die Ausblicke, obgleich klare Sicht etwas anderes ist.
Hinunter nehmen wir den viel leichteren Südabstieg. Dort gibt es keine eisernen Treppen über gähnende Schluchten, sondern stets sichere, wenn auch ebenfalls mitunter recht steile Steintreppen.
Wir wandern weiter nach Rathen. Langsam bricht die Dunkelheit herein. Wir verlassen gerade rechtzeitig den Wald. Den Abend beschließen wir im rustikalen Rosenstübchen, der ältesten Kneipe vor Ort. Das Essen ist hervorragend und die Gaststätte absolut empfehlenswert..
Noch zweimal über die Elbe, dazwischen eine Station mit der Bahn, dann sind wir wieder in unserem Hotel.
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