Safari im Balule Nature Reserve / Auf der Greenfire Game Lodge

28. September 2018

Früh um fünf Uhr weckt uns eine afrikanische Trommel. Wir trinken noch einen Kaffee, dann geht es los zur nächsten Safari. Nach den gestrigen ersten Eindrücken sind wir so gespannt, dass uns das frühe Aufstehen überhaupt nichts ausmacht. Später am Tage wird es für uns und für die Tiere viel zu warm. Da liegt man lieber ermattet im Schatten.

Greenfire Game Lodge
Unser Bungalow in der Greenfire Game Lodge von außerhalb betrachtet

Paviane

Unserem Bungalow gegenüber auf der anderen Flussseite entdecken wir eine große Gruppe Paviane. Nachts war wiederholt ein unheimlicher, tiefer Schrei ganz in unserer Nähe zu hören gewesen „Ba-Buh“. Wir vermuten, dass sie es waren. Jetzt wissen wir auch, wie der englische Name entstanden ist: baboon.

Fliegende Bananen und andere Tiere

Greenfire Game Lodge, Balule Nature Reserve, Geier
Geier
Balule Game Reserve, Graubürzel-Singhabicht
Graubürzel-Singhabicht
Flying Banana, Balule Game Reserve, Südlicher Gelbschnabeltoko
Südlicher Gelbschnabeltoko

Langsam taucht die rote Sonne über den Baumwipfeln auf. Eigentlich sind wir auf der Suche nach den Elefanten, die wir aber auf dieser Tour nicht finden werden. Wir treffen jedoch unsere Hyänen von gestern wieder, zuvor auch einige Geier. Einmal treffen wir auch Warzenschweine, die aber wieder schnell verschwinden. Impalas gibt es zunächst überraschenderweise keine, dafür finden wir mehrere Kudus, sowohl männliche als auch weibliche. Die Impalas finden wir erst später. Interessant ist auch die Vogelwelt, die als fliegendes Gemüse auftritt. Es gibt „Flying Chilis“ (Rotschnabeltokos) und „Flying Bananas“ (Südlicher Gelbschnabeltoko). Andere schillern bunt im Sonnenlicht. Unterwegs sehen wir auch wieder Nashörner (Rhinos), vermutlich eine Mutter mit ihrem Kalb. Zum Fotografieren sind sie jedoch zu weit weg. Wir genießen einfach den Augenblick. Einmal erblicken wir auch die Grüne Meerkatzen, die wir am Ende der Tour auch an unserer Lodge entdecken.

Flying Banana
Flying Banana (Südlicher Gelbschnabeltoko)

Giraffen

Schließlich treffen wir zwei Giraffen, eine weibliche und eine männliche. Die eine, ich glaube die weibliche, lässt sich ausgiebig aus der Nähe fotografiern. Wir legen aber auch bald die Apparate zur Seite, um uns ganz dem Gefühl hinzugeben, diese Tiere so aus der Nähe beobachten zu können. An Kopf und Hals der Giraffen hängen zahlreiche Vögel, die Schädlinge abpicken.

Später treffen wir sogar noch auf vier Giraffen auf einmal, zwei auf jeder Seite von uns. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, diese großen Tiere direkt neben uns so grazil daherschreitend zu erleben.

Greenfire Game Lodge, Balule Game Reserve, Giraffe

Löwe ganz nah

Löwe, Balule Nature Reserve, Greenfire Game Lodge
Löwenspur über unserer eigenen Reifenspur

Der Höhepunkt dieser Safari kommt, als wir eigentlich schon auf der Heimfahrt sind. Plötzlich kommt die Information rein, das zwei große Löwen gesichtet wurden. Auf dem Weg zu ihnen begegnen wir dann noch Zebras. Schließlich sehen wir die beiden Löwen. Zuerst nur als helle Flecken im Grün des ausgetrockneten Flusses. Dann steht auch noch einer auf und kommt zu uns. Schließlich läuft er nur wenige Meter vor uns am Auto vorbei. Gelassen und ruhig trabt er vorbei, um sich einige Schritte weiter gemächlich in den Schatten zu legen. Auch unser Ranger Moses ist aufgeregt. Die Löwen kennt er nicht, sie gehören nicht zu den ihnen bekannten Tieren.

Entspannt am Pool der Greenfire Game Lodge

Mittags liegen wir – für uns ganz untypisch – entspannt am Pool. Aber anders ist die Hitze kaum auszuhalten. Der Pool selbst ist zumindest in dieser Jahreszeit angenehm kühl. Noch ein kühler Saft, und das Leben lässt sich genießen. Im Baum neben uns turnen die Meerkatzen. Über die Savanne schallen die Rufe der Paviane. Wo gestern um diese Zeit die beiden Giraffen vorbeischauten, spaziert heute ein Rudel Affen an einigen Impalas vorbei. Die Paviane entschließen sich, über den ausgetrockneten Fluss zu kommen und unserer Lodge bzw. Teilen davon, einen Besuch abzustatten. Nicht umsonst sind wir strikt gehalten, die Bungalowtüren fest zu verschließen. Affenfinger passen in den kleinsten Spalt. Unser Nachbarbungalow wird von von 15 und mehr Tieren belagert. Kein Wunder, gibt es doch daneben eine Tränke. Neben den Affen springen auch Impalas und Steinböcke durch die Anlage, mitunter direkt vor einem über den Weg. An der Tränke am Nachbarbungalow trinken einmal gleichzeitig ein Impala und mehrere Paviane. Überraschenderweise haben die Paviane Respekt vor dem Impala.

Steinbock, Grennfire Game Lodge
Steinbock

Was uns diese Lodge neben ihrem Luxus angenehm macht, ist die Tatsache, dass hier das Servicepersonal gemischt schwarz und weiß ist. Fröhlich sind auf jeden Fall alle. Es herrscht eine sehr private und diskrete Atmosphäre. Die Bungalows lassen sich nicht einmal abschließen. Man kann auch unbesorgt Wertsachen liegen lassen.

Safari am Abend

Auch auf der Abendsafari finden wir die Elefanten nicht, nur beeindruckend kreisrunde, etwa 25 Zentimeter große Fußabdrücke. Sie müssen auch frisch sein, weil sie über den Fahrzeugspuren liegen. Dafür treffen wir mehrmals auf Zebras. Einmal kuscheln die so miteinander, wie man es von den Kitschpostkarten kennt. Allerdings verdecken ein paar Zweige das Bild, was das Gehirn im Gegensatz zur Kamera ganz gut ausblenden kann. Wir treffen auch wieder Kudus und Impalas sowie die Hyänen. Ganz spannend sind auch die bunten Vögel. Einer präsentiert sich uns wunderbar, sein Gefieder glänzt in der Sonne (Fotos weiter oben).

Einmal treffen wir auf einen einzelnen Löwen. Er ist im Schatten eines Baumes kaum zu sehen. Zu unserem Pech steht er auf, läuft drei Schritte und ist gänzlich verschwunden. Wir müssen die Position unseres Autos leicht verändern, dann sehen wir ihn wieder. Plötzlich passiert etwas Unerwartetes. Der Löwe legt sich auf den Rücken und streikt alle viere nach oben. Bald sehen wir nur noch seine Hinterbeine und den wedelnden Schwanz. Sicher ist ein Löwe in voller Größe imposanter, doch wir amüsieren uns über die komische Situation und sehen dem Leu eine ganze Weile beim entspannten Nickerchen auf dem Rücken zu.

Löwengebrüll in dunkler Nacht

Nach unserer vergeblichen Elefantensuche und dem heute pünktlichen Sundowner fahren wir noch einmal an die Stelle.

Inzwischen ist fast Nacht. Tatsächlich ist der Löwe noch da, sogar näher an den Wegen dran als vorher. Er liegt noch immer entspannt da, jetzt aber nicht mehr auf dem Rücken. Bald ist es so dunkel, dass er nur noch in unseren Lichtkegeln zu sehen ist. Langsam erhebt er sich und schleicht parallel zum Weg durch die Büsche. Wir fahren ein Stück vor und plötzlich ist der Löwe neben uns und überquert zwei, drei Meter vom Fahrzeug entfernt den Weg. Wir folgen ihm noch eine ganze Weile mit unseren Lichtkegeln. Er bleibt lange in unserer Nähe. Als wir schließlich wegfahren, grüßt er uns mit seinem durchdringenden Brüllen, auf das ringsherum keine Antwort rollt. Er hat offenbar sein Territorium für sich. Es ist schon beeindruckend, so in der schwarzen Nacht so nah einem so starken, wilden Tier zu sein. Auf der Rückfahrt entdecken wir noch zwei Hyänen und einen Steinbock auf unserem Weg.

Löwe, Balule Nature Reserve, Greenfire Game Lodge
Der Löwe läuft kaum drei Meter entfernt im Scheinwerferlicht an unserem offenen Safarifahrzeug vorbei.

Der Abend endet mit einem Candellightdinner am blau beleuchteten Swimmingpool und netter Unterhaltung mit unseren Mitreisenden, wobei sich herausstellt, dass einer als Pilot die Boing Frankfurt Joburg fliegt und seine Partnerin als Flugbegleitung arbeitet.

Morgen wollen wir einen Spaziergang durch die Savanne in unserer Umgebung wagen.

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