Schynige Platte – Familienausflugsziel und Alpengarten
Seit einigen Jahren möchte ich nun schon auf die Schynige Platte, einem kleinen Hochplateau im Berner Oberland in Anbetracht von den gewaltigen Riesen Jungfrau, Eiger und Mönch.
Die Schynige Platte ist aus verschiedenen Richtungen und auf verschieden Wegen zu erreichen: die lange Traverse von First über das Faulhorn, der etwas kürzeren Variante ab Bussalp oder aber aus entgegengesetzter Richtung von Wilderswil aus. Aber selbst für Gehbehinderte oder die Müden unter den Wanderern ist dieses schöne Ausflugsziel einfach zu erreichen: mit der Schynige Platte-Bahn. Auf 7.26 km windet sich diese Schmalspur-Zahnradbahn in einer 50-minütigen Fahrt von Wilderswil hinauf zur Schynigen Platte. Dem Reisenden bietet sich bei der nostalgischen Fahrt eine wunderbare Aussicht auf die drei imposantesten Gipfel der Berner Alpen (Jungfrau , Mönch, Eiger) sowie Interlaken und den anliegenden Brienzer See und den Thuner See.
Ich ziehe jedoch (zumindest bergauf) der Mitfahrt die eigene Kraft der Beine vor und beginne den Aufstieg zu Fuß ab Wilderswil. In schmalen Serpentinen schlängelt sich der Weg zunächst durch dichten Wald bis man das erste vorgelagerte Plateau erreicht und erstmals das atemberaubende Bergpanorama aufsaugen kann. Nach kurzem Verschnaufen setze ich den Anstieg fort. Der Weg führt nun seichter hinauf, kreuzt dabei mehrmals die Bahnstrecke, und natürlich immer im Anblick der mächtigen Riesen zu rechter Seite.
Doch schon bald hat man die Schynige Platte erreicht und wie typisch für die kleine Schweiz steht auf jedem Gipfel auch ein Restaurant. Mir kommt es jedoch an diesem heißen Spätsommertag gelegen und rasch fülle ich die Wasservorräte wieder auf und lasse mich von einem freundlichen jungen Herrn des Bedienungspersonals über mögliche weiterführende Routen beraten. Traurig, aber eigene Schuld: Ich muss feststellen, dass ich wohl hätte früher aufstehen sollen, um den ganzen Hochweg von hier über das Faulhorn zum First und hinab nach Grindelwald vor der Dunkelheit zu schaffen.
So entschließe ich mich zu einer kleinen, gut beschilderten und einfachen Rundtour rund herum auf der Schynigen Platte und einen abschließenden Besuch des eintrittfreien Alpgarten (Alpinum). Hier lassen sich in liebevoll angelegten Rabatten nahezu 600 alpine Pflanzenarten bestaunen. Viele sind zu dieser späten Zeit nicht mehr in Blüte, aber immerhin, ein Edelweiss kann ich noch erhaschen. So lasse ich diesen schönen Spätsommertag im Herzen der Schweizerbergewelt mit einem gemütlichen Rundgang im Alpgarten ausklingen, lege die Beine auf der Wartebank der Schynige Platte-Bahn hoch und lasse mich dann faul den Berg hinab kutschieren. Ein rundum gelungener Tag.
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