Zur Rhododendronblüte in den Wörlitzer Park
25. Mai 2015
Das haben wir uns schon so lange vorgenommen: Wieder einmal zur Rhododendronblüte in den Wörlitzer Park. Der Park selbst lohnt den Besuch zu jeder Jahreszeit. Doch wenn seine unzähligen Rhododendronsträucher blühen, wird er zu einem noch besonderen Erlebnis als sonst.
Gierseilfähre Coswig
Wir nähern uns dem Park von Coswig her. An der Elbe warten wir auf die Gierseilfähre und beobachten das Treiben am Fluß. Dann setzen wir über. Eine kleine Straße bringt uns nach Wörtlitz.
Wörlitzer See und Neumarks Garten
Den Wörlitzer Park betreten wir in den Nähe von Neumarks Garten, eine Insel benannt nach einem der beiden großen Gärtner des Parkes, nach Johann Christian Neumark.
Sofort umgibt uns die wunderbare Mischung aus Natürlichkeit und künstlerischer Gestaltung, aus Ruhe und Tourismusattraktion, die für den berühmten Park so charakteristisch ist. Wir blicken hinüber zum Schloss Wörlitz und genießen das Treiben. Am Weg um den den See wirbt der Falkner Jim Ohle so nett für seine Flugshow, dass wir sehr bedauern, dafür heute keine Zeit zu haben. Aber für den nächsten Besuch werden wir die Show fest einplanen.
In einem weiten Bogen nähern wir uns dem Schloss Wörlitz, das der Baumeister Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff zwischen 1769 und 1773 errichtete.
St.-Petri-Kirche und Bibelturm
Vom Schloss aus, das als Gründungsbau des deutschen Klassizismus gilt, gehen wir weiter zur ursprünglich romanischen, später neugotisch umgebauten Kirche mit ihrem Bibelturm. Letzterer wird seit einigen Jahren so genannt, seit dort Ausstellungen zu religiösen Themen stattfinden.
Felseninsel Stein und Villa Hamilton
Langsam schlender wir weiter am Wörlitzer See – bis ein herrlicher Duft in unserer Nase kitzelt: Roland`s Räucherforelle. Der pfiffige Koch vom Gasthaus Seeblick in der Amtsgasse hat seinen Räucherofen direkt an den Zaun zum Park aufgestellt. Zufällig gibt es genau an dieser Stelle einen Durchbruch durch den Zaun.
Eine Kombination, der wir nicht widerstehen können. Wir lassen uns die frisch geräucherte, noch warme Forelle mit Kartoffelsalat schmecken. Was will der Mensch mehr?
Gut gesättigt schlendern wir weiter ans Ende des Wörlitzer Sees, der eigentlich ein Altarm der Elbe ist. Dort steht die künstliche Felseninsel Stein, die von Fürst Leopold III. Friedrich Franz in Erinnerung an seinen Aufenthalt In Neapel gebaut wurde. Die Insel beherbert unter anderem Felsengänge, Grotten, zwei Tempel und ein Amphitheater. Auf dem Felsen thront die Villa Hamilton, benannt nach dem schottischen Diplomat, Kunstsammler und Vulkanologe William Hamilton. Gekrönt wird das ganze Ensemble von einem künstlichen Vulkan, der zu besonderen Anlässen tatsächlich Feuer speien kann.
Pantheon
Wir schlender weiter durch die weitläufigen Anlagen des Wörtlitzer Parks, entlang an Kanälen und über romantische Brücken. Unsere nächste Station ist das Pantheon, um 1795 nach Plänen von Erdmannsdorff erbaut.
Vom Elbwall, auf dem wir weiter wandern, genießen wir einen weiten Blick in die Landschaft. Nirgendwo sonst wirkt der Park so großzügig und weiträumig, so eins mit der Umgebung wie hier.
Einsiedelei und Romantische Partie im Wörlitzer Park
Langsam näher wir uns unserem eigentlichen Ziel dieses Besuches im Wörlitzer Park, den Rhododendronblüten. Aber zunächst geht es zum Kleinen Walloch und zu den Felsen in Schochs Garten. Letzterer wurde nach Johann Leopold Ludwig Schoch d. Ä., benannt, dem zweiten großen Gärtner von Wörlitz.
Wir passieren den “Dornauszieher” und den “Warnaltar”, der einen interessante, bis heute aktuelle Inschrift enthält:
“Wanderer, achte Natur und Kunst und schone ihrer Werke”
Wir wandern weiter über Brücken, entlang an Kanälen, vorbei an Skulpturen und bewundern immer wieder die Sichtachsen, die ganz unverhoffte Einblicke ermöglichen.
Gotisches Haus & Floratempel
Wir erreichen einen weiteren Teil des Wörlitzer Parks, das Gebiet um das Gotische Haus. Dessen Vorbild war der englische Herrensitz Strawberry Hill, den Fürst Leopold auf seinen Reisen kennengelernt hatte. Das besondere an dem Haus sind seine zwei verschiedenen Fassaden. Die eine Seite erinnert an eine venezianische Kirche, die andere ist im Stil der Tudorgotik errichtet. Man hat leicht den Eindruck, es mit zwei Gebäuden zu tun zu haben. Welch eine Rafinesse!
Bevor wir das Gotische Haus erreichen, das wir immer schon mal aus der Ferne sehen, gelangen wir zum Floratempel. In dessem Umfeld begeistert uns insbesondere die gärtnerische Gestaltung.
Rhododendronblüten über Rhododendronblüten
Dann endlich umgeben uns schier endlose Sträucher des Rhododendron. Es ist ein einziger Rausch der Farben. Wer einen Rhododendronstrauch kennt, der weiß noch lange nicht, wie sich diese große Zahl an solchen Sträuchern anfühlt. Man muss das einfach gesehen, erlebt haben.
Dann verlassen wir den Park wieder. Aber wir werden wieder kommen.
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