Tvindefossen & Stabkirche Hopperstad
27. Juni 2016
Wir müssen unsere Pläne ändern. Wie bei unserem Besuch in der Baronie Rosendal soll es auch in den kommenden Tagen in dieser Region regnen. Für uns kein geeignetes Wetter, die eigentlich geplante mehrtägige Wanderung über die Hardangervidda anzugehen. Was also dann?
Wir konzentrieren uns auf unser anderes großes Ziel, die Gletscherwanderung. Weiter nördlich und östlich soll das Wetter einen Tick besser sein. Wir entscheiden uns, den regnerischen Montag für die Fahrt zu nutzen, um dann am Dienstag, vermutlich der einzig schöne Tag vor dem Wochenende, für eine kleine Wanderung ins blaue Eis zu nutzen. Wir fahren zum Nigardsbreen. Wegen der seltenen Fährfahrten von Gutvangen nach Kaupanger entscheiden wir uns für die Route über Voss , Hella und Sogndal nach Gaupne und dann die Stichstraße rein zum Nigardsbreen.
Tvindefossen
Zwölf Kilometer hinter Voss leuchtet der Tvindefossen schon von weitem. Für uns das Signal für einen kurzen Abstecher. Der kleine Bach Kroelvi fällt 152 Meter in vielen Fäden und über mehrere Kaskaden in die Tiefe. Der Wasserfall ist berühmt für seine Schönheit. Wir sind nicht die einzigen, die ungeachtete des schlechten Wetters einen Stop einlegen.
Das Schauspiel muss mit der Schneeschmelze im Mai und Juni noch beeindruckender sein. Wie mag der Wasserfall im Winter aussehen, wenn er zu Eis erstarrt ist?
Winter im Sommer in Norwegens Bergen
Die Fahrt führt uns durch unglaublich vielfältige Landschaften. Vom Obstgarten Norwegens am Hardangerfjord hoch hinauf auf fast 1.000 Meter, dorthin, wo noch Schnee liegt.
Danach geht es wieder runter in eine liebliche Gegend mit Landwirtschaft.
Stabkirche Hopperstad
Bei Vik erreichen wir den Sognefjord. Von den Bergen aus hat man direkt an einem kleinen Souvenirladen einen fantstischen Ausblick auf den Fjord, der Ort und die ganze Region.
Unten besuchen wir die um 1130 erbaute Stabkirche Hopperstad, die damit eine der ältesten der dreißig noch existierenden authentischen Stabkirchen Norwegens ist. Sie liegt noch an ihrem ursprünglichen Standort auf einem Hügel in Vikøyri, das zur Gemeinde Vik gehört. Im Jahr wurde das Dach der Kirche erneuert. Damals erhielt die Kirche auch ihren heutigen schwarzbraunen Anstrich aus Teer. In den USA gibt es übrigens eine Kopie dieser Kirche.
Ein erster Blick auf den Gletscher Nigardsbreen
Von Vangsnes nach Hella setzen wir mit der Fähre über den Sognefjord. In Leikanger gönnen wir uns einen Kaffee. In Gaupne erledigen wir die nötigen Einkäufe. Dann endlich geht es zum Nigardsbreen. Wir buchen schnell eine Hütte auf dem Campingplatz und buchen die Gletschertour für morgen. Anders als auf den ausliegenden Flyern angegeben ist das Centerpersonal nicht sehr hilfsbereit. Da ist die Internetadresse, da der WLAN-Zugang, bucht also selbst.
Das Gletscherzenter ist nicht mehr das, in dem wir schon dreimal gesessen haben. Das ist im Juli 2011 abgebrandt. Jetzt wurde es wie vorher aufgebaut und 2013 wieder eröffent. Nur die Ausstellung wurde mordernisiert.
Wir beschließen, noch eine Nacht länger zu bleiben, wollen aber eigentlich den Campingplatz wechseln, da unser zwar Gletscherblick bietet, aber nicht sehr komfortabel ausgestattet ist. Der Campingplatz im nahe gelegenen Gjerde, der besser ausgestattet ist, hätte zwar heute noch Plätze gehabt, doch für morgen ist er ausgebucht. Also bleiben wir, wo wir sind.
Da wir auf unserem Campingplatz mangels Kochgeschirr nicht kochen können, gehen wir essen. Wir finden gleich vor dem Gletschermuseum Breheimsenteret ein schönes Haus mit „Rom & Dinner“. Es gibt nicht viel, aber das schmeckt hervorragend: Norwegische Tappas, übersetzt gutes Brot, Knoblauchbutter, warme Fleichbällchen, Brie- und Baluschimmelkäse, Schinken und Oliven. Dazu ein heimisches Bier. Nicht gerade preiswert, aber köstlich. Mit den beiden jungen Frauen, die uns ein wenig unbeholfen, aber unglaublich nett bedienen, kommen wir ins Gespräch. Hauptsächlich in Englisch, dazu ein wenig auf Deutsch und Norwegisch.
Morgen soll es auf den Gletscher gehen.
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