Eifelsteig: Von Einruhr über Vogelsang nach Gemünd


02.05.2012
22 km, bergauf 620 m, bergab 570 m – Es ist trüb. Beim Loswandern betrachten wir skeptisch den Himmel. Wir ahnen Schlimmes für den heutigen Tag auf dem Eifelsteig! Aber noch sind wir gut gelaunt und wandern los. Es geht ein Stück durch den Wald und gehen bald hinunter zum Obersee.
Wir passieren eine Schiffanlegestelle und erreichen das Tor des ehemaligen Truppenübungsplatzes Dreiborner Hochfläche. Hinweisschilder machen uns ausdrücklich darauf aufmerksam, dass der Weg nicht verlassen werden sollte, da sich möglicherweise noch Munitionsreste in der Umgebung befinden könnten.
Erst geht es oberhalb des Obersees, dann direkt am Ufer des Sees entlang. Es wird immer trüber. Es ist einfach nur grau. Aber irgendwie hat es auch etwas Mystisches. Leider lässt der Regen tatsächlich nicht lange auf sich warten. Wir ziehen unsere Regensachen an und hoffen, sie bald wieder ausziehen zu können.
Urfttalsperre
Beim Aufstieg auf die Dreiborner Hochfläche biegen wir zum Abzweig zur Urfttalsperre ab. Die Staumauer ist gewaltig. Am anderen Ende laden ein Imbiss, Tische und Bänke zum Ausruhen ein. Aber bei dem Regen lässt sich kaum jemand nieder. Auch wir informieren uns lediglich an den Tafeln zum Bau und Technik der Talsperre. Dann geht es zurück zu unserem Wanderweg und weiter hinauf zur Hochebene. Bei Sonnenschein muss es fantastisch sein. Und wenn noch dazu der Ginster blüht … links und rechts des Weges, soweit man sehen kann, Ginster! Heute können wir diesen Blick nur erahnen.
Wollseifen
Wir erreichen die Häuser von Wollseifen. Zum Ende des zweiten Weltkrieges ist der Ort zerstört worden und wurde anschließend innerhalb des ehemaligen Truppenübungsplatzes von britischen und belgischen Truppen zum Häuserkampf genutzt. Die meisten Häuser sind als Rohbauten errichtet. Nur drei originale Gebäude (Kirche, Schule und Trafohäuschen) stehen noch. Die ehemalige Dorfkirche wurde renoviert.
NS-Ordensburg Vogelsang
Endlich hört es auf zu regnen, aber es bleibt kühl und grau. Klamm und frierend erreichen wir die NS-Ordensburg Vogelsang. Sie wurde Mitte der 1930-er Jahre als Schulungszentrum für künftige Nazi-Führungskader erreichtet. Es ist ein riesiges Gelände und lässt ein wenig Schauer über den Rücken laufen. Bis zur Schließung des Truppenübungsplatzes dienten die Bauten als Kaserne. Heute sind sie für die Öffentlichkeit freigegeben. Nachdem wir zwischen den langen Gebäuden umhergeirrt sind, haben wir endlich das Restaurant gefunden. Wir ziehen unsere nasse Regenkleidung aus, kaufen uns einen Kaffee und wärmen uns auf. So richtig anheimelnd finden wir das gesamte Gelände nicht und machen uns bald wieder auf den Weg.
Wir folgen unserem Wanderweg über Wiesen und durch Wälder. Es ist eine wunderschöne Strecke, aber durch das trübe Wetter und den feinen Nieselregen, der uns überwiegend begleitet, ist uns der volle Genuss nicht gegönnt.
Gemünd erreicht
Nach 7 ½ Stunden in Gemünd angekommen, werden wir in der Pension wandermäßig willkommen geheißen. Der Wirt begrüßt uns mit eigens zusammengestellten Kräutern und einer kleinen Schüssel für ein Fußbad. Und wir genießen es nach dieser feucht-kühlen Tagestour. Am Abend klart es auf, so dass wir uns den Ort ansehen können.













































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