Eifelsteig: Von Roetgen nach Monschau
30.04.2012
19,5 km, bergauf 334 m, bergab 340 m – Wir laufen bei strahlendem Sonnenschein los. Wir freuen uns auf die heutige Wanderung auf dem Eifelsteig nach Monschau, die geprägt sein wird durch ein großes Hochmoor des Hohen Venn, insbesondere auf ein darin gelegenes Naturschutzgebiet.
Es ist die reinste Idylle. Die Weser und weidende Pferde … es ist schon fast kitschig! Dann biegen wir auf einen Weg ab, der allerdings total matschig ist. Einige Meter versuchen wir, uns am Rand entlang zu hangeln. Aber wir müssen aufgeben und umdrehen. Ein Ausweichen an den Rand des Matschweges ist unmöglich, da er von dichten Büschen und Zäunen begrenzt ist. Einheimische erklären uns einen Ausweichweg. Zwar haben wir auf anderen Wanderungen schon schlechte Erfahrungen mit den Tipps von Einheimischen gemacht, weil wir uns verliefen, aber uns bleibt nichts anderes übrig, und wir folgen dem beschriebenen Weg. Ohne Mühe erreichen wir bald wieder unseren Wanderweg. Nun geht es hinein in den Wald, und wir überschreiten die Grenze nach Belgien. Eine Weile führt uns der heutige Wanderweg über belgisches Gebiet.
Ausblick auf die Rureifel
Wir kommen vorbei an den Reinartzhöfen, die an eine Siedlung im Mittelalter erinnern. Leider ist die kurz danach links abbiegende Natur-Route, auf die wir so gespannt waren, gesperrt. Ein Schild weist uns auf den Grund hin: die Vogelbrut. Schade! So laufen wir den befestigten schnurrgeraden Weg weiter. Rechts und links säumt das Moor den Weg, aber er ist doch recht eintönig und kommt uns unendlich vor. Irgendwann erreichen wir dann doch das Ende des Weges und erfreuen uns an dem schönen Ausblick auf die Rureifel und den Hunsrück. Am Wegesrand blühen Narzissen und wir fragen uns, wer so viele Zwiebeln gesteckt hat. Aber dann lesen wir, dass es sich um wildwachsende Narzissen handelt, die nur in zwei Gebieten Deutschlands wachsen. Auf dem Weg in den nächsten Ort namens Mützenich biegen wir ab zur Kaiser Karl Bettstatt unweit des Stelings. Kaiser Karl der Große soll sich hier auf der Jagd verirrt und auf einem großen Granitstein geschlafen haben. Sein Diener bot ihm seine Mütze an, aber Karl lehnte ab: „Mütze nich“. Daher kommt auch der Ortsname. Wir durchqueren den Ort und bewundern die kunstvoll geschnittenen Buchenhecken.
Monschau
Weiter geht es bergab auf schmalen Pfaden und nach 5 Stunden Wanderung haben wir Monschau erreicht. Wir gehen an der Monschauer Burg vorbei, von der wir einen schönen Blick über die Dächer von Monschau haben. Der Ort ist geprägt von seinen Fachwerkhäusern, die mit der Entwicklung der Tuchherstellung ab dem 16. Jahrhundert errichtet wurden, und den kleinen schmalen Gassen. Ein Brunnen mit der Darstellung der wichtigsten Arbeitsvorgänge (Färben, Scheren, Weben) erinnert an die Tuchherstellung. Heute lebt der Ort von den vielen Touristen. Es gibt viele Cafés und Gaststätten. Auch wir genießen unseren Kaffee und wählen eine gemütliche Gaststätte zum Abendessen. Nur eine Einkaufsmöglichkeit, um uns für die morgige Tour mit etwas Proviant zu versorgen, finden wir nicht.
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