Weimar: Römisches Haus, Schloss und Park Belvedere sowie Goethes Gartenhaus
24. April 2011
Nach unserem gestrigen Rundgang um Weimar mit Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Haus am Horn und Park an der Ilm ist unser heutiges Hauptziel Schloss und Park Belvedere. Doch zuvor haben wir noch ein anderes Ziel.
Römisches Haus in Weimar
Vom Frauenplan mit Goethehaus, Goethebrunnen und einem Versunkenen Riesen gehen wir als erstes noch einmal zum Römischen Haus, das uns schon gestern so beeindruckte. Jetzt, am Vormittag, steht die Sonne zum Fotografieren viel günstiger.
Das Haus lohnt sich, einfach so, wie es über dem Ilmtal thront. Man blickt hinunter auf die saftiggrüne Wiese und die Ilm. Und immer wieder auf die herrlichen Bäume. Jetzt, im ausgehenden April, stehen viele von ihnen in voller Blüte.
Das Römische Haus, zwischen 1791 und 1798 als Gartenhaus für den damaligen Herzog Carl August erbaut, lohnt sich aber auch aus kulturhistorischer Sicht, gilt es doch als erstes rein klassizistisches Gebäude Deutschlands. Und, na klar, Goethe hat wesentlich daran mitgewirkt.
Seit 1998 gehört das Römische Haus als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ zum UNESCO–Weltkulturerbe. Es beherbergt eine Dauerausstellung zur Geschichte des Weimarer Ilmparkes.
Schloss und Park Belvedere (Weimar)
Danach nehmen wir den Bus Linie 1 und fahren in Richtung Schloss und Park Belvedere. Er bringt uns zwar nicht ganz bis hin, dazu hatten wir die falsche Zeit und damit die falsche Route erwischt. Doch der Rest bis zum Schloß läuft sich schnell, und das Ziel lohnt sich allemal. In großem Schwung führt die bis dahin gerade Belvedere Allee am Sowjetischen Ehrenfriedhof vorbei, an ihrem Ende trifft man erwartet und doch überraschend auf die Schlossanlage. Hier wusste man zu leben! Die Anlage strahlt eine lockere Heiterkeit aus, die ansteckt. Dazu tragen die freundliche Farbe der Gebäude, die ganze Ausrichtung der Anlage ebenso bei wie viele Details. Wieder sind es majestätische Bäume, die am meisten beeindrucken und immer wieder verlangen, den Fotoapparat herauszuholen. Farblich geradezu unglaublich ein Ensemble aus einem hellgrünen Baum, einer leuchtendroten Buche und einem weißlichgelben Baum kurz vor Beginn seiner Blüte.
Vom Schloss gehen wir zur Orangerie mit dem Blumengarten und einem phantastischem Blick ins Ilmtal. Über die weitläufige Parkanlage mit einem beeindruckendem Baumbestand laufen wir in einem Bogen zurück zum Schloss und dann in den Russischen Garten.
[wpmaps]
Parkhöhle in Weimar
Auf der Rückfahrt steigen wir aus dem Bus in Höhe des Liszt-Haus. In der Nähe liegt der Eingang zur Parkhöhle. Ich steige die 72 Stufen hinab in die unterirdische Kühle und entdecke die geologische Bedeutung dieser ursprünglich für die Bierbrauerei ausgeschachteten Höhle. Wer hat seine Finger wieder im Spiel? Ja, Goethe. Dieses Mal aber nicht nur der Herr Geheimrath, sondern auch sein Sohn August.
Goethes Gartenhaus
Nach einer kurzen Ruhepause im Hotel machen wir uns auf zum letzten Goethe-Highlight, zu seinem Gartenhaus. Am Nachmittag ist da das Licht zum Fotografieren am besten. Schon vorher hatten wir manchen Blick auf das Haus erhascht. Jetzt, davor stehend, fällt es schwer sich vorzustellen, dass es erst des Genies Goethes bedurfte, um den Wert dieses Hauses und seiner Lage zu entdecken. Aber hinterher ist man immer schlauer. Wir schlendern durch das Haus, entdecken Goethes Blick zum Haus der von Stein hinüber, genießen den großen Garten und wandern im Park an der Ilm zurück zum Schloss.
Ein Bierchen im ältesten Gasthaus Weimars, dem Schwarzen Bären. Dann gehen wir wieder ins Schwarzbierhaus. Dort sitzen wir gemeinsam mit einer älteren Dame, die jedes Jahr Ostern Weimar besucht. Sie erzählt uns viel über ihre Geschichte.
Morgen wollen wir abschließend noch das Schiller-Haus und die Gedenkstätte Buchenwald besuchen. Welch ein Kontrast!
Views: 296