Vøringsfossen und Hardangervidda Naturcenter Eidfjord
1. Juli 2016
Nach unserem gestrigen Besuch beim Weltkulturerbe Stabkirche Urnes und der Fahrt durch den schönen Nærøyfjord fahren wir heute zurück zur Hardangervidda. Wir hoffen, dass wir wenigstens noch kurze Wanderungen über Europas größte Hochebene machen können. Über Voss geht es zurück nach Eidfjord. In Voss fahren wir kurz ins Zentrum, um eine Bakeri für Zimtschnecken zu suchen. In Eidfjord nehmen wir denselben Platz wie vor ein paar Tagen, nur eine andere Hütte.
Anschließend fahren wir auf der R 7 hoch auf die Hardangervidda an den Vøringsfossen. Nach dem zweiten Tunnel durch das Måbødalen, den Måbøtunnelen, parken wir am Straßenrand.
Am Fuße des Vøringsfossen
Obwohl es nieselt machen wir uns auf den Weg ins Tal an den Fuß des Wasserfalls. Ein kurzes Stück geht es auf der alten Straße, dann zweigt ein Trampelpfad nach rechts hinunter ins Tal ab. Mal geht es durch Bäumchen und Farne, mal über nackte Felsen. Letztere sind tückisch, da sie jetzt im Regen nass und glitschig sind. Wir müssen höllisch aufpassen, nicht auszurutschen. Dadurch kommen wir nur langsam voran. Trotzdem reicht uns die angegebene Wanderzeit. Wir brauchen ungefähr eine Stunden und dreißig Minuten für hin und zurück.
Erst fast am Ende des Tales wird der Wasserfall sichtbar, wenigstens zum Teil. Bis dahin hört man nur sein Donnern und sieht nur den Dunst, der das Tal füllt.
Schon tief unten müssen wir auf einer kleinen, einen leicht morschen Eindruck machenden Hängebrücke den Fluss Bjoreio überqueren. An einem steilen, bewachsenen Hang geht es hinauf, dann liegt der ganze Wasserfall vor uns. Von oben bis tief in den Talkessel. Die Fallhöhe beträgt 183 m, die größte Freifallstrecke des Wassers 145 m. Der Dunst geht hoch hinauf. Trotzdem gehen wir noch ein Stück weiter auf den letzten Hügel im Tal. Fotografieren ist hier unmöglich. Die Linse würde sofort nass werden.
Oberhalb des Vøringsfossen
Wieder zurück am Auto essen wir ein paar Kleinigkeiten, die wir eigentlich für unterwegs mitgenommen hatten, aber wegen der Nässe von oben nicht gegessen haben. Weiter oben auf dem Parkplatz, wo gerade ganze Busladungen Japaner ausgekippt werden, suchen wir unseren Platz zum Fotografieren. Dabei kommen wir an einer kleinen Gedenktafel vorbei, die an einen Russen erinnert, der hier 2009 abgestürzt ist.
Wir gehen ein Stück die Straße zurück. Der beste Platz für ein Foto des Wasserfalls ist freundlicherweise mit einem kleinen blauen Schild mit stilisiertem weißen Fotoapparat gekennzeichnet. Von dort aus gehen wir an den anderen Aussichtspunkt. Tief unter uns die tiefe, dunkele, dröhnende Schlucht. Hier standen wir schon einmal vor ein paar Tagen. Damals haben wir nichts, aber auch gar nichts von der Schlucht und erst recht nichts von einem Wasserfall gesehen. Wolken hatten alles verschluckt. Heute sehn wir sogar gelegentlich einen zarten Regenbogen, wenn auch nur für kurze Augenblicke.
Blick auf den Vøringsfossen
Natürlich fahren wir auch zu dem letzten Aussichtpunkt auf Norwegens berühmtesten Wasserfall. Oben am Fössli Hotel wird gerade groß gebaut. Offenbar sollen Aussichtspunkte und vielleicht auch eine Brücke über die Schlucht gebaut werden. Die besten Aussichtspunkte sind schon fertig. Beeindruckt blicken wir auf den Fall der Wassermassen in die Tiefe. Wellenartig, immer neue Muster bildend stürzt sich das Wasser in den dunklen Grund, nur um sofort wieder als Nebel emporzusteigen oder sich als Fluss Bjoreio weiter durch das Tal zu schlängeln.
Hardangervidda Naturcenter Eidfjord
Auf der Rücktour machen wir noch einen Stopp am Hardangervidda Natursenter Eidfjord. Die Ausstellung ist gut gemacht und bietet in Norwegisch, Englisch und Deutsch zahlreiche knappe, aber aufschlussreiche Informationen. Viele Tiere sind ausgestopft zu besichtigen, die man in Natura wohl kaum zu Gesicht bekommen würde. Gleich zu Beginn sehen wir einen toll gemachten Film über die Hardangervidda, über Fjord, Fjell og Foss (Fjord, Berge und Wasserfall). Es gibt Informationen über die lange Entstehungsgeschichte der Region sowie über das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen hier. Insgesamt eine gute Vorbereitung auf unsere (leider nur eintägige) Tour, die wir für morgen planen – so der Wettergott mitspielt.
[wpmaps]
Views: 551